GemeindevertreterInnenverband Oberösterreich

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Wir alle sind Goisern!

Bgm. Peter Ellmer startete Anfang Oktober mit seiner SPÖ-Ortsorganisation in Bad Goisern ein BürgerInnenbeteiligungsprojekt: „Die Zeiten sind vorbei, in denen die Politik stets im Alleingang wichtige Entscheidungen für die Menschen trifft“ schreiben sie in der Einladung zur Auftaktveranstaltung. Im Gespräch mit GVV-Geschäftsführer Michael Lindner erklärt er, warum diese Initiative entstanden ist und wie sie bisher läuft. 
Lieber Peter, Ihr habt mit einer Auftaktveranstaltung am 5. Oktober die Goiserer Bevölkerung eingeladen, Ideen, Wünsche und Anliegen einzubringen. Was war für dich der Anlass dazu? 
Der Anlass, die Goiserer Bevölkerung mitgestalten zu lassen, war, dass in der Kommunalpolitik in einer Gemeinde mit einer Größe wie Bad Goisern viele  Ideen und Projekte aus einem Kreis rund um den Bürgermeister oder von den Beamten kommen. Man bemüht sich dann, diese umzusetzen. Mit dieser Veranstaltung wollten wir die Bevölkerung einbinden, mit zu gestalten und nachzudenken: welche Infrastruktur brauche ich denn in meiner Gemeinde, damit sie eine Wohlfühlgemeinde ist? Das dürfen auch Visionen sein, die weitergehen, die wir dann herunterbrechen und auch mit Hilfe von Regis, dem Verein für Regionalentwicklung, umzusetzen versuchen. Da braucht es nicht immer den Bürgermeister, sondern dass muss ja von Unten kommen! Das war die Grundüberlegung: mehr Leute hereinzuholen!
Welche Ideen und Anliegen sind denn bei der Startveranstaltung diskutiert worden? 
Es waren über hundert Menschen da, von Jung bis Alt, buntgemischt. Bei so einer Veranstaltung kommen viele  „Wunschzettel“ – von ganz einfachen Dingen wie dem Schlagloch bis zu größeren Projektideen.  Wir hören bewusst in den Bürger rein und da darf alles sein – bis hin zu Visionärem.
 
Was hat dich bei der Veranstaltung überrascht, was ist dir stark in Erinnerung geblieben?
Besonders überrascht hat mich die große Anzahl an Menschen und auch die Vielfalt der TeilnehmerInnen. Überrascht hat mich auch, wie schnell die Diskussion von „Wunschzetteln“ hin zum konkreten Arbeiten gekommen ist. Es haben alle mitgemacht, die Jungen wie die Älteren.  Man muss hier Bewusstseinsbildend nach vorne gehen und viele solche Veranstaltungen machen.  Es war schön, diese Aktivität zu sehen und die Bereitschaft, mit zu tun. 
Welche Aktivitäten sind denn jetzt noch geplant? Wie arbeitet ihr weiter an den Ideen und Wünschen?
Die Vielzahl der Themen und Ideen konnten wir unmöglich an diesem einen Abend bewältigen. Aus allen Vorschlägen haben wir 5 Themenkreise gebildet und bereits am ersten Abend wurde an diesen 5 Tischen weiter diskutiert. Wir werden in 4 Wochen eine Anschlussveranstaltung machen, die TeilnehmerInnen wieder einladen und dort weitermachen, wo wir stehen geblieben sind. 
Wie möchtest du die Menschen dabei weiter einbinden? 
Die Menschen sollen sich in Interessensgruppen zusammenfinden und diese Ideen und Projekte vor Ort mittragen. Das beste Beispiel aus meiner Gemeinde ist ein Nahwärme-Projekt, die vorüber 15 Jahren mit einem Bürgerbeteiligungsprojekt entstanden ist. Dabei haben sich Menschen zusammengetan und gesagt „Das brauchen wir“ und jetzt gibt es dafür eine Genossenschaft. Das kann eine Gemeinde nicht alleine umsetzen, da brauchen wir die Menschen. 
Das heißt, damit bemühst du dich ja auch, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken, wenn gemeinsam entwickelt, gearbeitet und umgesetzt wird?
Wenn Entscheidungen in einer Gemeinde so einfach wären, dann bräuchte man keinen Bürgermeister, sondern würde ein Amtsleiter einfach entlang der Gesetzeslage entscheiden.  Aber ein Bürgermeister muss Prozesse einleiten, damit Entscheidungen miteinander getroffen werden. „Wir alle sind Goisern“ trägt deshalb auch zur Bewusstseinsbildung zu einem Miteinander in der Gemeinde bei. Das egomanische Denken hat sich nämlich auch in den Gemeinden schon stark durchgesetzt. 
Hast du die Veranstaltung auch genutzt, um deine eigenen Themen an die BürgerInnen zu bringen? 
 Nein. Ich habe zu Beginn erklärt, was das Ziel der Veranstaltung ist. Ich habe bewusst keine Antwort auf Einzelanliegen gegeben, die beantworte ich bei meinen Bürgermeister-Stammtischen. Wir wollen jetzt jene arbeiten lassen, die sich bei den unterschiedlichen Themen engagieren. 
Die Bürgermeister-Stammtische veranstaltest du also zusätzlich?
Ja, ich fasse die 31 Ortschaften zusammen und lade die Bevölkerung in ein örtliches Wirtshaus. Diese Bürgermeister-Stammtische werden sehr gut angenommen. Dort werden in erster Linie die kleinen Probleme abgeladen. Mit unserem Projekt „Wir alle sind Goisern“ wollte ich jene ansprechen, die eben nicht zu den Bürgermeister-Stammtischen gehen, vor allem die Jüngeren. Es ist uns gut gelungen, ein breites Spektrum der Bevölkerung anzusprechen.
 
Was ist dein Ziel am Schluss des Beteiligungsprozess es, wann ist er ein Erfolg?
Ein Erfolg ist er jetzt schon. Wir haben gezeigt dass wir für Bad Goisern arbeiten wollen und auch der Besuch bei der Startveranstaltung ist ein Erfolg. Ziel ist jetzt auch, dass wir Projekte erarbeiten, die wir dann beim Regionalentwicklungsverein einreichen. Wenn ich es erreiche, dass wir gemeinsam mit den Menschen das eine oder andere umsetzen können, ist es ein großer Erfolg. Sobald es erste Ideen gibt, muss man auch mit der Umsetzung beginnen, das löst Motivation aus und da entwickelt sich etwas – auch wenn es am Schluss vielleicht ganz anders aussieht als zu Beginn. Aber es hat sich dann etwas entwickelt, und das ist schön!

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